7 Tage westwärts

Solange die Sonne im Westen untergeht….

Während laut Schöpfungsgeschichte unsere schöne Welt in 7 Tagen erschaffen wurde, haben es Christoph und ich nur von Niederndorf in Tirol bis ins Land der Basken, Euskadi geschafft. Aber lasst mich erzählen, es war allerhand los die Tage.

Mir ging ja neuerdings mein Jugendtraum in Erfüllung. Christoph und ich haben uns ein Wohnmobil gekauft. Aus dem jugendlichen Aussteigerbus ist vernünftigerweise altersangepasst ein seriöser Herr Max geworden. Mit Nasszelle und Längsbett.

Herr Max ist 6,35 m lang, 2 m breit, 2,65 m hoch und entstammt der Familie Fiat Ducato.

Ich habe so sorgfältig gepackt, dass Christoph es vorgezogen hat, mich dabei alleine zu lassen und David wiederholt nachgefragt hat, ob ich nicht noch ein Sackerl fürs Schachterl brauchen könnte. Aber diese Manien kennt man an mir. Muss alles seinen Platz haben. Jedenfalls war ich erfolgreich und nach 7 Tagen ist mir noch nicht aufgefallen, dass uns wirklich was fehlt. Und wir sind nicht überladen.

Die Waage bei Ankers in Ebbs bestätigt, dass wir bei gleichem Körpergewicht 10 Karton Wein mitbringen könnten. Wenn’s mehr sein sollte, müssen wir Wasser auslassen 👍🏽

Die Fahrt geht am Mittwoch, 17.04.24 los. Reiseziel ist das Baskenland. Am Samstag, 27.04. kommt das Team von WT Kufstein für einen Betriebsausflug am Flughafen in Bilbao an. Da wollen wir uns anschließen. Schließlich ist Christoph einer der 2 alten Chefs.

Nachdem der Arlbergtunnel seit 2 Tagen für einen längeren Zeitraum wegen Wartungsarbeiten gesperrt ist und Schneefall bis in tiefe Lagen gemeldet ist, haben wir uns für eine andere Reiseroute entschieden. Herr Max trägt schließlich bereits Sommerkleider.

Über München und Stuttgart einigermaßen staufrei und bei Mulhouse ab in eine andere Sprachzone.

Der Gedanke an den ersten Tankvorgang auf der französischen autoroute treibt mir den Schweiß auf die Stirn. Da waren wir aber noch nicht durch die erste Maut!

Christoph wollte an der besagten Tankstelle ein Baguette kaufen. Wie es denn gelaufen sei, beantwortet Christoph mit seinem bekannt lakonischem Humor nur mit…..“Bonjour hat‘s g‘sagt“

In gutem km Schnitt und wohlauf verlassen wir nach Lyon die Autobahn und finden einen kleinen Campingplatz. Dazu ein Produktplacement ——Park4night ist eine wirklich nützliche APP.

Die erste Nacht nähe Les Olmes, den Wein haben wir noch am Campingplatz gekauft 🍀
Unerwartet in der wunderschönen Beaujolais gelandet.
Nimm immer Daune mit, hat mein Vater Adi mir geraten.

Bei der Weiterfahrt Richtung Westen wird es weiß.

Doch die Sonne setzt sich wieder durch.

Und Bordeaux begrüßt uns mit Sonnenschein und einem feinen Campingplatz in Bordeaux Lac.

Per Rad ins Zentrum
Nicht nur pittoresk, sondern bunt und multikulti
Nun keinen Stress aufkommen lassen

Einer der hauptsächlichen Gründe für die Auswahl der Reiseroute ist nicht nur die Liebe zu historischen Stätten.

Es lockt mich auch der Ozean. Allerdings nicht zum Schifferl fahren! Oh nein. Ich brauche festen Boden unter meinen Füßen. Der Seefahrt ist mein Bruder Martin verfallen. Ein Opfer des Meeres reicht.

Durchaus genussorientiert, habe ich mich schon in jungen Jahren in Austern verliebt. Austern schlürfen im Sonnenschein, eine salzigen Brise und ein Glas Weißwein. Dafür fahre ich die 1500 km nach Arcachon. Und es hat sich gelohnt.

Mir fehlen die Worte
Glücklich in Arcachon ….
….einem bezaubernden Städtchen am Atlantik

Aber es geht nicht nur um die Austern, wir wollten auch Europas größte Wanderdüne bestaunen. Die Dune du Pilat.

Die Dune du Pilat ist etwa 100 m hoch und erstreckt sich über fast 3 km etwas südlich von Arcachon.
Sonntag ist und groß und klein erfreuen sich an dem Riesensandhaufen.

Die Strecken zu den diversen places of interest legen wir übrigens fast immer per Rad zurück. Das ist der wirklich willkommene körperliche Ausgleich zum Sitzen und vielleicht auch ein wenig scheinheiliges greenwashing. Unsere Lebensökobilanz hat durch unsere Reiselust eine ziemliche Schlagseite. Da können wir daheim noch lange mit Holz und Photovoltaik heizen.

Aber ernsthaft, wir bemühen uns, wie viele rücksichtsvolle Reisende, die Touren, wo immer wir sind, so schonend wie möglich durchzuführen. Nachhaltig getraue ich mich nicht zu schreiben.

Aber jeder Reisemeter vergrößert anderseits den Blickwinkel. Die Landschaft am Atlantik habe ich so nicht gekannt. Lange Spaziergänge und nachdenken über die andersartige Landschaft hinterlassen neue Eindrücke.

Trockenböden mit weiten Kiefernwälder und augenweidenden Ginster säumen das Hinterland
An der Grenze zwischen Land und Strand sind meist Dünen
Und dann…..
…. Unendlich lange Strände
Christoph ist nicht verbittert, aber es läuft ihm nach einer langen Strandwanderung schon das Wasser im Mund zusammen
Schließlich warten noch die Früchte des Meeres
Und ein köstlicher Bordeaux

Nun ist die Grenze zum Baskenland ganz nah, …. aber darüber demnächst.

Danke. Leben

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