Es gibt Orte und Landschaften, die sind für jeden individuell etwas besonderes. Und das hat oft nicht einen herausragenden Grund, es ist mehr so ein Gefühl von Ha, jetzt bin ich wieder da.
Als ich 1985 zum ersten Mal mit 22 Jahren mit meinem Vater Adi nach Kathmandu gekommen bin, war ich wohl vorbereitet auf meine erste Nepalreise. Mein Papa kommt schließlich fast jedes Jahr in die Himalaya Berge und exotische Mitbringsel, spannende Erzählungen und viele Diavorträge waren die Entschädigung für das lange Wegbleiben von Papa. Wobei ich das als Kind eher spannend, als bedauernd empfunden habe.
Also komme ich 1985 selber hier an und bin erstmal, nach langem Flug und alles, ja alles neu und im Spätmonsum noch dazu recht dampfig wirklich überfordert. In der innersten City, wo wir seitdem bei unseren Besuchen wohnen, waren neben Chaos in den Gassen, knöcheltiefe Regenlacken ( Pfützen zu Hd:) und ein übler Geruch lang in der Luft.
Mein Papa schnurstracks ins noch Innerste der Stadt, um im schäbigsten Haus, das ich bis dahin gesehen habe, seine Freund Sherpa Jangbu aufzustöbern. Ich war schon ganz bleich und hatte weiche Knie.
Glücklicherweise sind wir beim Rückweg zum Hotel unseren lieben Freund Sepp über den Weg gelaufen. Dem muss meine weiße Nase wohl aufgefallen sein, denn er hat mich überzeugt, mit ihm in ein Restaurant zum Ausruhen zu gehen. Das Restaurant gibt es schon lange nicht mehr, aber immer wenn ich an der Stelle vorbeikomme, erinnere ich mich sehr dankbar an das beste Cola ever. Und von dort oben, aus einer sicheren Distanz hat das Getummel auf der Straße seinen Schauder verloren, aber die Exotik und das Gefühl ist geblieben.
Vieles hat sich verändert in diesen 38!!! Jahren, aber die Liebe auf den zweiten Blick hält. Bei unseren Spaziergang nach Swayambu bin ich heute so ins Sinnieren gekommen und da meinte mein Sohn David ganz keck: „ Du Mam, du bist ja eigentlich da schon a Zeitzeuge!“
Danke Leben
Es war wieder ein feiner erster Tag. Wir werden übermorgen Richtung Melamchi fahren und los geht die Trekkingtour, erstmal nach Panch Pokhari.
Namaste,